Software as a Service (SaaS) ist ein Cloud-Computing-Modell, bei dem Service- oder Softwareanbieter Anwendungen über das Internet bereitstellen. Nutzer können die Software auf Abonnementbasis nutzen, ohne sie lokal installieren, warten oder hosten zu müssen.
SaaS-Apps werden auf Remote-Servern gehostet und von Dienstanbietern verwaltet. Diese übernehmen alle Aspekte der Software-Infrastruktur, einschließlich Sicherheit, Performance und Wartung. Kunden erhalten automatisch Zugriff auf neue Funktionen, Verbesserungen und Sicherheitsupdates.
Das SaaS-Modell ermöglicht Kunden den Zugriff auf die Software von überall aus – über einen Webbrowser oder eine mobile App. Dies bietet hohe Flexibilität und Komfort. Häufig wird SaaS für geschäftliche Anwendungen wie E-Mail, Customer Relationship Management (CRM), Kollaborationstools und Office-Pakete genutzt.
Ein Überblick über SaaS
1960er | Das SaaS zugrunde liegende Konzept lässt sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen, als mehrere Benutzer über Terminals auf einen zentralen Computer zugriffen und Rechenleistung und Apps gemeinsam nutzten. |
---|---|
Frühe 1990er | Die direkten Vorgänger von SaaS, die Application Service Provider (ASP), entstanden. Sie hosteten und verwalteten Apps von Drittanbietern und stellten sie Kunden über das Internet zur Verfügung. ASP sahen sich oft mit Herausforderungen wie eingeschränkter Personalisierbarkeit und hohen Kosten konfrontiert. |
Späte 1990er | Der Begriff „Software as a Service“ tauchte erstmals auf. Salesforce, das 1999 gegründet wurde, gilt als erste große SaaS-Lösung und bietet seine Customer-Relationship-Management-Software (CRM) vollständig über das Internet an. |
2000er | Die weit verbreitete Einführung von Breitband und die Weiterentwicklung der Webtechnologien von Web 2.0 begünstigten das Wachstum von SaaS. Diese Entwicklungen ermöglichten umfassendere, interaktivere Web-Apps und ein verbessertes Benutzererlebnis. |
2010er | Es kam zu einer raschen Expansion des Cloud Computing, wobei Cloud-Service-Lösungen wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP) und Microsoft Azure die Infrastruktur für die SaaS-Anwendungen bereitstellten, damit diese global skalierbar waren. |
2020er | SaaS entwickelt sich angetrieben durch Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz, des maschinellen Lernens und der fortgeschrittenen Analytik weiter. Das SaaS-Modell weitet sich aus und umfasst alles, von Nischenapps bis hin zu Plattformen, die es den Benutzern ermöglichen, eigene Apps zu erstellen. |
Eigenschaften von SaaS
Das SaaS-Cloud-Computing-Modell weist eine Reihe von Merkmalen auf, die es von herkömmlichen Softwarebereitstellungsmodellen unterscheiden. Zu den wichtigsten Merkmalen von SaaS gehören:
Barrierefreiheit und Mobilität
SaaS steht On-Demand zur Verfügung, was bedeutet, dass die Kunden jederzeit und überall auf die Software zugreifen können, solange eine Internetverbindung besteht. Dies macht SaaS zu einer idealen Lösung für Unternehmen mit Remote-Mitarbeitern, mobilen Benutzern und verteilten Arbeitsumgebungen.
Zentralisiertes Hosting
Bei SaaS hostet der Anbieter die Software und die zugehörigen Daten auf zentralen Servern. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Benutzer auf dieselbe Version mit den neuesten Updates und Patches zugreifen.
Cloudbasierte Bereitstellung
Da SaaS über das Internet bereitgestellt wird, entfällt für Benutzer und IT-Teams die Notwendigkeit, die Software lokal zu installieren oder zu warten. Dies senkt den Verwaltungsaufwand und die Kosten erheblich. Zudem erhöht es die Sicherheit, da Updates und Patches zentral verwaltet und automatisch für alle Nutzer bereitgestellt werden.
Hohe Verfügbarkeit
SaaS-Lösungen sind hochverfügbar, mit integrierten Redundanz- und Failover-Funktionen, die einen fortlaufenden Betrieb gewährleisten.
Hohe Kompatibilität
Da die Nutzer über einen Webbrowser auf SaaS-Apps zugreifen, sind diese Lösungen mit verschiedenen Geräten und Betriebssystemen kompatibel. Dadurch werden Probleme mit Software-Updates und Versionsabweichungen vermieden.
Abonnementmodell
SaaS basiert auf einem Abonnementmodell und unterscheidet sich damit von herkömmlichen Software-Bereitstellungen, bei denen Kunden einmalig für Lizenzen zahlen. Dieses Modell bietet Flexibilität und Skalierbarkeit, da Nutzer ihr Abonnement je nach Bedarf anpassen, erweitern oder reduzieren können.
SaaS-Funktionen
Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung
SaaS-Lösungen sind für eine einfache Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung konzipiert und helfen Teams dabei, unabhängig von ihrem physischen Standort effektiver zusammenzuarbeiten.
Personalisierung und Integration
SaaS-Apps können an die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Unternehmen angepasst werden. Darüber hinaus bieten sie oft Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) und Integrationen mit anderen Diensten und Plattformen, was einen nahtlosen Workflow über verschiedene Tools hinweg ermöglicht.
Datensicherheit
Moderne Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, sichere Datenübertragung und Identitätsmanagement werden von SaaS-Lösungen genutzt, um sensible Daten vor unbefugtem Zugriff und Bedrohungen zu schützen.
Mehrmandantenfähigkeit
Eine einzige Instanz der SaaS-Software wird von mehreren Kunden oder Mandanten genutzt. Dies optimiert die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und senkt die Kosten, während die Daten der einzelnen Mandanten getrennt und sicher bleiben – obwohl sie dieselbe Infrastruktur und Software verwenden und die Codebasis geteilt wird. Diese Architektur ermöglicht durch optimale Ressourcennutzung, eine hohe IT-Effizienz und eine einfache Skalierbarkeit.
Performance-Monitoring
SaaS-Lösungen umfassen ein kontinuierliches Monitoring, um eine optimale Performance und Verfügbarkeit der Dienste zu gewährleisten. SaaS-Anbieter sind für die Fehlerbehebung und Wartung der Infrastruktur verantwortlich, um die Performance-Anforderungen zu erfüllen.
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
SaaS-Anbieter stellen die Einhaltung von Vorschriften und Standards sicher, wodurch sich ihre Kunden nicht mit den vielen verschiedenen Datenschutzgesetzen und branchenspezifischen Vorschriften auseinandersetzen müssen.
Skalierbarkeit
SaaS kann flexibel an die aktuellen geschäftlichen Anforderungen angepasst werden, ohne dass zusätzliche Hardware oder wesentliche Änderungen am Dienst erforderlich sind. Der Zugriff auf die Software kann je nach Bedarf skaliert werden und die Abonnements lassen sich problemlos an das Unternehmenswachstum oder saisonale Schwankungen anpassen.
SaaS-Lösungen können Ressourcen skalieren, um den wachsenden Anforderungen der Benutzer gerecht zu werden – vom Hinzufügen von mehr Speicherplatz oder Rechenleistung bis hin zur Erweiterung des Serviceangebots.
Webbasierter Zugriff
SaaS-Anwendungen sind über das Internet erreichbar und erfordern nur einen Webbrowser, so dass keine komplizierten Installationen oder Downloads erforderlich sind.
SaaS vs. Software vor Ort
Die Entscheidung zwischen Software as a Service (SaaS) und vor Ort installierter Software hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter fallen unter anderem Kosten, Kontrolle, Personalisierbarkeit und Sicherheit. Jedes Modell bietet unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen.
SaaS | Software vor Ort |
---|---|
Zu den Vorteilen von SaaS gehören: | Zu den Vorteilen von Software vor Ort gehören: |
Vorteile von SaaS
SaaS bietet zahlreiche Vorteile, die zu seiner weitverbreiteten Nutzung in vielen Branchen geführt haben. Hier sind einige der wichtigsten:
Kostensenkung
Durch den Wegfall der Anschaffungskosten von Apps sowie der laufenden Kosten für Wartung und Upgrades senken SaaS-Lösungen die Gesamtkosten für den Softwarebesitz erheblich.
Einfache Nutzung und Bereitstellung
SaaS-Apps sind benutzerfreundlich und lassen sich einfacher einrichten und verwalten als herkömmliche Software. So können sie schnell in Unternehmen eingesetzt und genutzt werden. In vielen Fällen konfigurieren IT-Teams Apps vor, bevor sie sie für Benutzer freigeben.
Performance und Zuverlässigkeit
SaaS-Anbieter investieren in eine robuste Infrastruktur, um die Performance und Zuverlässigkeit ihrer Dienste sicherzustellen und stellen über Service Level Agreements (SLA) Verfügbarkeitsgarantien aus.
Vorhersehbare laufende Kosten
Das Abonnementmodell bietet vorhersehbare laufende monatliche oder jährliche Kosten, wodurch Kapitalausgaben zu Betriebsausgaben werden. Es erleichtert auch die Budgetverwaltung und Finanzplanung.
Verkürzte Time-to-Benefit
Durch die im Vergleich zu herkömmlichen Softwareinstallationen deutlich kürzere Bereitstellung können Kunden mit SaaS-Lösungen praktisch sofort von der Software profitieren.
Benutzererlebnis
SaaS-Apps konzentrieren sich auf ein gutes Benutzererlebnis mit intuitivem Design und benutzerfreundlichen Oberflächen, die im Vergleich zu herkömmlicher Software nur minimale Schulungen und Einarbeitungszeiten erfordern.
SaaS vs. IaaS vs. PaaS vs. XaaS
SaaS
Kunden zahlen eine Abonnementgebühr für den Zugriff auf Software-Apps über das Internet. Bei SaaS haben Kunden nur begrenzte Kontrolle über die Infrastruktur und Plattform. Sie verwalten hauptsächlich Daten und benutzerspezifische App-Einstellungen. Beispiele für SaaS sind E-Mail, CRM-Systeme, Produktivitätstools und ERP-Systeme.
IaaS
IaaS (Infrastructure as a Service) hostet Infrastrukturkomponenten, die traditionell in einem Rechenzentrum vor Ort untergebracht und verwaltet werden. Zu diesen Komponenten gehören Server, Speicher, Netzwerkhardware und der Hypervisor bzw. die Virtualisierungsschicht.
In einem IaaS-Modell verwalten die Kunden das Betriebssystem, den Speicher und die bereitgestellten Apps, während der Anbieter die zugrunde liegende Infrastruktur verwaltet. Beispiele für IaaS sind Webhosting, erweiterte Datenanalyse und Testumgebungen.
PaaS
PaaS (Platform as a Service) stellt Kunden die benötigte Plattforminfrastruktur für die Entwicklung, das Testen, den Betrieb und die Verwaltung von Apps bereit. Sie ermöglicht es Unternehmen, sich auf die App-Entwicklung zu konzentrieren, ohne die Kosten und den Aufwand für den Aufbau und die Wartung der Infrastruktur tragen zu müssen. Während Kunden die Kontrolle über Apps und Daten behalten, verwaltet der Anbieter das Betriebssystem, die Middleware und die Laufzeitumgebung.
XaaS
XaaS (Anything as a Service) ist ein Sammelbegriff für eine breite Palette von Diensten in den Bereichen Cloud-Computing und Fernzugriff. Dieses Modell umfasst SaaS, IaaS und PaaS sowie andere Dienste wie FaaS (Function as a Service), DaaS (Desktop as a Service), SECaaS (Security as a Service), DBaaS (Database as a Service), Communication as a Service (CaaS) und Network as a Service (NaaS).
FAQ zu SaaS
Hier sind einige häufig gestellte Fragen zu SaaS:
Was ist Cloud-Computing und wie hängt es mit SaaS zusammen?
SaaS ist eine Unterkategorie des Cloud-Computing und bezieht sich speziell auf cloudbasierte Software-Apps, die online von einem Dienstanbieter gehostet und über das Internet bereitgestellt werden – meist im Abonnementmodell.
Dieses Modell ermöglicht Kunden den Fernzugriff auf Software, ohne Installation oder Wartung. Durch die Nutzung der Cloud-Technologie bietet SaaS praktische, skalierbare und barrierefreie Softwarelösungen.
Was versteht man unter einer Public, Private und Hybrid-Cloud?
Beim Public-Cloud-Computing werden Dienste über das Internet bereitgestellt und von mehreren Nutzern gemeinsam genutzt. Diese sind für jeden zugänglich, der dafür bezahlt, und werden meist im Pay-Per-Use-Modell angeboten. Der Cloud-Anbieter ist Eigentümer und Betreuer der gesamten Infrastruktur.
Private-Cloud-Computing bezeichnet ein Modell, bei dem Infrastruktur und Dienste in einem privaten Netzwerk verwaltet werden. Unternehmen, die höhere Sicherheits- und Kontrollanforderungen haben, nutzen diese Lösung. Die Infrastruktur kann entweder vor Ort oder extern gehostet und vom Unternehmen selbst oder einem Drittanbieter verwaltet werden.
Hybrid-Cloud-Computing kombiniert Public- und Private-Cloud-Modelle und ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Daten und Anwendungen. Dieses Modell bietet Unternehmen mehr Flexibilität, da Workloads je nach Bedarf zwischen verschiedenen Cloud-Lösungen verschoben werden können. So profitieren Unternehmen sowohl von der Skalierbarkeit der Public Cloud als auch von der Sicherheit und Kontrolle der Private Cloud.
Was sind einige Anwendungsfälle für SaaS?
- Buchhaltung und Finanzverwaltung – Verwaltung der Finanzen, einschließlich Rechnungsstellung, Ausgabenverfolgung und Finanzberichterstattung.
- Customer Relationship Management (CRM) – Verwaltet Kundendaten, Interaktionen und Analytik.
- Datenanalyse und Business Intelligence (BI) – Bietet Einblicke in Betriebsabläufe durch Datenanalyse, Berichterstattung und Visualisierung.
- E-Commerce – Online-Shops ohne große Vorabinvestitionen einrichten, verwalten und skalieren.
- E-Mail und Kommunikation – Erleichtern die Zusammenarbeit und den Nachrichtenaustausch in Unternehmen.
- Enterprise Resource Planning (ERP) – Integriert Kernprozesse wie Finanzen, Personalwesen, Fertigung und Lieferkettenmanagement.
- Human Resource Management (HRM) – Optimierung der Personalbeschaffung, Einarbeitung, Gehaltsabrechnung und Leistungsbeurteilung.
- Lernmanagementsysteme (LMS) – Ermöglichen die Durchführung von Schulungsprogrammen und -kursen.
- Marketing-Automatisierung – Automatisierung von Marketingabläufen, Kampagnenmanagement und Kundendatenanalyse.
- Projektmanagement und Zusammenarbeit – Ermöglichen die Zusammenarbeit im Team, die Projektverfolgung und die Ressourcenzuweisung in Echtzeit.
Breite Akzeptanz von SaaS
Die Kostenersparnis, die einfache Verwaltung und die Flexibilität von SaaS-Lösungen haben dazu geführt, dass lokale Software zunehmend durch SaaS ersetzt wird. Zusätzlich begünstigen Faktoren wie Sicherheit, Skalierbarkeit und budgetäre Vorteile diesen Wandel. Für Unternehmen, die schnelle Innovationen anstreben und ihre IT-Kosten senken möchten, ist SaaS oft die beste Wahl.