Ransomware-Angriffe gehören zu den kostspieligsten und lästigsten Angriffen für Unternehmen aller Größenordnungen, und ihre Vorbeugung ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Cybersicherheitsprogramms eines jeden Unternehmens. Auch wenn es keine Garantie gegen einen Ransomware-Angriff gibt, so haben Sie dennoch viele Möglichkeiten, sich davor zu schützen. Erfahren Sie hier, mit welchen Taktiken Sie Ransomware-Angriffe verhindern können.
Was ist ein Ransomware-Angriff?
Bei einem Ransomware-Angriff dringen bösartige Akteure in das Netzwerk eines Unternehmens ein und sperren seine Daten oder Systeme, bis das Unternehmen ein Lösegeld zahlt (manchmal auch darüber hinaus). Die Angreifer versprechen in der Regel, den Entschlüsselungscode im Gegenzug für die Zahlung freizugeben, doch die Zahlung des Lösegelds ist keine Garantie dafür, dass das Unternehmen wieder Zugriff auf seine Daten erhält.
Wie wirkt sich ein Ransomware-Angriff auf das Unternehmen aus?
Ein Ransomware-Angriff kann viele Folgen haben, vom Verlust von Daten oder der Datenintegrität über Umsatzeinbußen, Rufschädigung, Sammelklagen bis hin zum Unvermögen, neue Finanzmittel von Investoren zu erschließen.
Datenkorruption
Bei einem Ransomware-Angriff können Daten durch die Extrapolation beschädigt werden. So ist es beispielsweise üblich, dass Angreifer Daten extrahieren, bevor sie den Zugriff des Unternehmens verschlüsseln, um es zur Zahlung des Lösegelds zu zwingen.
Datenverlust
Die gestohlenen Daten des Unternehmens können unwiederbringlich verloren sein. Deshalb sollten Sie immer sichere Offsite-Backups zur Wiederherstellung anlegen. Offsite-Backups sind deshalb besonders wichtig, weil Angreifer auch alle Backups verschlüsseln können, die direkt mit dem Netzwerk verknüpft sind.
Umsatzverlust
Ransomware-Angriffe können aufgrund von Ausfallzeiten und dem Verlust des Kundenvertrauens zu Umsatzeinbußen führen. Ein groß angelegter Angriff kann den Betrieb tagelang oder sogar wochenlang beeinträchtigen, und manche Unternehmen verlieren dadurch Millionen von Dollar.
Angeschlagener Ruf
Der Ruf eines Unternehmens ist maßgeblich an das Vertrauen seiner Kunden gebunden. Ist der Ruf eines Unternehmens nicht grundsolide, kann es sein, dass es keine potenziellen Neukunden gewinnt. Ransomware-Angriffe sind sehr öffentlichkeitswirksam und machen oft Schlagzeilen, wodurch sie dem Ruf des Unternehmens noch mehr schaden.
Sammelklagen
Bestimmte Unternehmen, insbesondere solche in stark regulierten Branchen (z. B. Versicherungen, Finanzdienstleister, Gesundheitsdienstleister), unterliegen wesentlich strengeren Cybersicherheitsvorschriften. Wenn der Angriff auf Mängel im Cybersicherheitsprogramm oder in den Richtlinien des Unternehmens zurückzuführen ist, kann das unter Umständen nicht nur Geldstrafen nach sich ziehen, sondern auch Sammelklagen von Kunden, die Schadensersatz fordern.
Probleme bei der Gewinnung neuer Investoren
Investoren investieren nur zögerlich in Unternehmen, die als hochriskant eingestuft werden. Unabhängig von der Solidität des Geschäftsmodells oder des Produkts kann ein Ransomware-Angriff für potenzielle Investoren ein Warnzeichen dafür sein, dass das Unternehmen Schwachstellen in seiner Cyberabwehr hat, die zu finanziellen Verlusten führen könnten.
Taktiken zur Verhinderung von Ransomware-Angriffen
Die richtige Planung ist das A und O, um Ransomware-Angriffe zu verhindern. Die hier aufgeführten Taktiken bieten hier einen guten Ausgangspunkt.
Implementieren Sie Backups
Es ist wichtig, die Daten des Unternehmens außerhalb des Unternehmens zu sichern, da alles, was mit dem Netzwerk verknüpft ist, bei einem Ransomware-Angriff gefährdet ist. Wenden Sie dazu die Best Practice 3-2-1 an: Bewahren Sie mindestens drei Datensätze auf, und zwar auf mindestens zwei verschiedenen Datenträgern, von denen mindestens ein Exemplar extern aufbewahrt wird.
Entwickeln und verfolgen Sie einen koordinierten Plan
Die Vorbereitung umfasst mehr als nur das Sichern von Daten. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter mit dem Wissen ausstatten, was sie bei einem Ransomware-Angriff zu tun haben, insbesondere da die Mitarbeiter die Gefahr möglicherweise erst erkennen, wenn es zu spät ist, und Angst davor haben, das Problem zu melden. Ein koordinierter Plan umfasst mehrere funktionsübergreifende Teams im gesamten Unternehmen, nicht nur die IT-Abteilung.
Gewährleisten Sie die richtigen Port-Einstellungen
Ports sind ein häufiger Angriffsvektor für Ransomware. Angreifer suchen ständig nach offenen Ports, um diese auszunutzen und sich dann mit roher Gewalt Zugriff auf Systeme zu verschaffen.
Schützen Sie alle Endpunkte
Die Erkennung und Abwehr von Endpunkten ermöglicht es dem Unternehmen, Endpunkte kontinuierlich auf verdächtige oder bösartige Verhaltensweisen zu überwachen. Neben der Implementierung eines Endpunktschutzes wie Anti-Malware sollten Unternehmen auch andere Schwachstellen angehen, wie z. B. den Remote-Zugriff.
Halten Sie Software und Systeme aktuell
Ransomware-Betreiber nutzen oft Sicherheitsschwächen in der Software und in Systemen aus. Bösartige Akteure wissen, dass viele Unternehmen Patches erst dann einspielen, wenn sie von einem Anbieter verfügbar sind, und nutzen dieses Zeitfenster aus.
Implementieren Sie firmenweite Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein
Regelmäßige Mitarbeiterschulungen können das Vertrauen in ihre Fähigkeiten zur Verhinderung eines Ransomware-Angriffs enorm stärken. Dabei ist es besser, wenn harmlose Aktivitäten übermäßig gemeldet werden, als wenn verdächtige Aktivitäten ignoriert werden.
Klären Sie Ihre Mitarbeiter über die verschiedenen Bedrohungsarten auf, einschließlich Ransomware, und was sie zum Schutz des Unternehmens tun können:
- Klicken Sie nie auf unbekannte Links Phishing ist ein gängiger Angriffsvektor von Ransomware. Dabei klicken Mitarbeiter unwissentlich auf gefährliche Links, die von einer gefälschten E-Mail-Adresse stammen. Die Angreifer geben sich oft als Manager oder Geschäftsführer eines Unternehmens aus und geben in der E-Mail einen triftigen Grund für das Anklicken des Links an. Der Mitarbeiter weiß nicht, dass er durch den Klick eine Ausführungsdatei herunterlädt, die den Computer mit Malware infiziert. Die Aufklärung über Phishing im Rahmen eines umfassenden Sicherheitsprogramms vermittelt den Mitarbeitern ein Verständnis für diese Bedrohung und zeigt ihnen, wie sie auf einen vermuteten Phishing-Versuch reagieren sollten.
- Geben Sie keine personenbezogenen Daten preis Social Engineering ist eine sehr wirksame Methode, bei der sich Ransomware-Angreifer Zugriff auf die Infrastruktur des Unternehmens verschaffen. Dabei gibt es praktisch unbegrenzt viele Methoden, die beim Social Engineering eingesetzt werden können. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter darin, personenbezogene Daten nicht an Dritte weiterzugeben oder in den sozialen Medien zu veröffentlichen, und erläutern Sie die Warnzeichen bei der Kommunikation mit Personen innerhalb und außerhalb des Firmenperimeters.
- Öffnen Sie keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern Dies ist ein weiterer Punkt, der mit dem Anklicken unbekannter Links gleichzusetzen ist. Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, dass sie E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern erst dann öffnen sollten, wenn sie sich von der Echtheit des Absenders überzeugen konnten und eine Antivirensoftware den E-Mail-Anhang überprüft hat.
- Nutzen Sie keine unbekannten USB-Sticks Genauso wie Sie unbekannten E-Mail-Absendern gegenüber misstrauisch sein sollten, empfiehlt es sich, die Mitarbeiter durch entsprechende Richtlinien daran zu hindern, ihre Geräte versehentlich mit schädlichen USB-Sticks zu infizieren, insbesondere wenn diese aus unbekannten Händen stammen.
Setzen Sie bei unsicherem Wi-Fi VPNs voraus
Wenn Mitarbeiter über öffentliches Wi-Fi auf Unternehmensdaten zugreifen, können bösartige Akteure die Verbindung für unterschiedliche Zwecke abfangen, z. B. um sensible Informationen abzugreifen. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) bietet durch die Verschlüsselung der Internetverbindung einen zusätzlichen Schutz.
Identity Security und Ransomware-Angriffe
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