Die heutige Geschäftswelt ist schnelllebig, umfasst mehr Anwendungen, beinhaltet mehr Benutzerkategorien und ist für die IT exponentiell komplexer geworden als je zuvor. Was früher überschaubar war, ist heute ein riesiges, miteinander vernetztes System, in dem es von Tausenden von Anwendungen, Nutzern und Geräten wimmelt.
Dies hat zur Entstehung eines Netzwerks von Zugangspunkten und Verbindungen geführt. Unternehmen, die in dieser Realität operieren, haben Millionen - wenn nicht sogar eine Milliarde - Zugriffspunkte, die sie sicher und effizient kontrollieren und verwalten müssen.
Es ist nicht verwunderlich, dass viele Sicherheitsexperten auf der Suche nach einer Identity Management-Lösung der nächsten Generation sind, die die heutigen Sicherheitsanforderungen bewältigen kann und für künftige Herausforderungen ausgelegt ist.
Doch mit dem richtigen Plan können Sie Ihr Unternehmen erfolgreich dabei unterstützen effizienter und sicherer zu werden, Kosten zu sparen und die Frustration durch ineffektive Praktiken und Richtlinien zu verringern.
Im Folgenden finden Sie sieben beste Praktiken für das Identity Management, die Sie bei der Entwicklung Ihrer Strategie für das Identity- und Access Management (IAM) beachten sollten.
Auflistung der besten Praktiken für Identity- und Access Management:
1. Starten Sie mit dem Endergebnis im Hinterkopf
Der Auslöser für die Suche nach einem Identity- und Access Management-Tool (IAM) wird in der Regel durch einen Engpass in Ihrer Organisation verursacht. Vielleicht ist das Helpdesk mit Zugriffsanfragen und Passwortrücksetzungen überlastet. Vielleicht wurde kürzlich ein Compliance-Audit nicht bestanden oder es wurden zu viele Benutzerberechtigungen entdeckt. Vielleicht hat die kürzliche Einführung von Cloud-basierten Anwendungen die Transparenz der Sicherheit verringert, gleichzeitig aber die Komplexität des IT-Systems erhöht. Schlimmer noch, vielleicht haben Sie erkannt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein größerer Datendiebstahl Ihr Unternehmen trifft.
Wie bei den meisten großen Unternehmungen besteht der erste Schritt des Prozesses darin, sich vorzustellen, was Sie eigentlich erreichen wollen. Die Zielsetzung kann dabei vielfältig sein, die Sie mit Ihrer Organisation erreichen möchten, aber im Allgemeinen betreffen sie die Einsparung von Zeit und Geld.
Sie können nicht herausfinden, wie Sie an Ziel gelangen, wenn Sie gar nicht wissen, wohin Sie wollen.
2. Eliminieren Sie Systeme mit hohem Risiko
In der Vergangenheit haben Unternehmen aus Angst vor Sicherheitsbedrohungen gezögert, die digitale Transformation von on-Premis-Nutzung auf Cloud-gestützte Nutzung vorzunehmen. Die Nutzung der lokaler Rechenzentren und Anwendungen ist jedoch risikoreicher als Cloud-basierte Anwendungen.
Anbieter von Cloudservices bieten eine Fülle von Sicherheitsmöglichkeiten, die von Ihren Onsite-Ressourcen nicht erreicht werden können. Lokale Datensysteme erfordern einen hohen Aufwand an Arbeitskräften, Geld und Ressourcen, um Hacker und unbefugten Zugriff auf Daten abzuwehren.
Wenn Sie Ihre herkömmlichen Systeme aufgeben und zu einem Cloud-Service-Anbieter wechseln, erhöhen Sie Ihre Sicherheit durch Aktualisierungen, Segmentierung, Verschlüsselung, Integrationen und abgesicherten Zugriff.
3. Routinemäßige Überprüfung und Löschung von inaktiven Konten
Innerhalb einer Organisation gibt es ständig Veränderungen. Wenn Benutzer in einen anderen Bereich der Organisation wechseln oder das Unternehmen verlassen, müssen sie ordnungsgemäß aus dem Netzwerk entfernt werden. Wird die Sperrung und Löschung eines Kontos versäumt, führt dies zu einem inaktiven Konto. Dabei handelt es sich um ein Konto, das alle Informationen der vorherigen Benutzer enthält, aber keinen aktuell zugewiesenen Benutzer hat.
Wenn sie ohne ein geeignetes Identitätsmanagementsystem unentdeckt bleiben, werden inaktive Konten zu Goldminen für Hacker. Diese Konten ermöglichen es ihnen, Anmeldedaten zu sammeln und die Identitäten dieser inaktiven Konten zu übernehmen, was zu Sicherheitsverletzungen und Angriffen führen kann. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, angemessene Maßnahmen zum Onboarding und Offboarding zu ergreifen.
4. Automatisiertes Onboarding und Offboarding
Access Management kann große Herausforderungen beim Onboarding und Offboarding eliminieren. Beim Onboarding neuerMitarbeiter, Auftragnehmers, Lieferanten oder Partner muss Ihre IT-Abteilung manuell beurteilen, welche Berechtigungen ihnen auf der Grundlage ihrer individuellen Benutzerrollen zugewiesen werden sollen. Für große Unternehmen, die wachsen, ist dies äußerst kompliziert und der manuelle Prozess der Zuweisung von Zugriffsberechtigungen erhöht die Gefahr der fehlerhaften Zuweisung von Berechtigungen.
Zum Glück können Sie mit einer Identity- und Access Management-Lösung das Onboarding und Offboarding schnell automatisieren und so Ihrer IT-Abteilung Zeit und Geld sparen, indem Sie sicherstellen, dass neue Mitarbeiter über die richtigen Berechtigungen verfügen und Benutzer schnell gesperrt werden, wenn sie das Unternehmen verlassen oder in eine andere Abteilung wechseln.
5. Entwickeln Sie einen Zero Trust-Ansatz bei der Sicherheit
Zero Trust ist ein Netzwerksicherheitsmodell, das in den Bereich des Identity Managements fällt. Die Zero Trust-Philosophie entspricht der Überzeugung, dass Benutzern und Anwendungen innerhalb und außerhalb Ihres Netzwerks erst dann vertraut werden sollte, wenn ihre Identität verifiziert wurde. Sobald diese verifiziert ist, unterliegt der Benutzer weiterhin den Sicherheitsmaßnahmen, bis er das Netzwerk verlässt.
Weil immer mehr Menschen außerhalb der Unternehmensnetzwerke arbeiten, verschiedene Geräte und Anwendungen nutzen und sowohl vor on-Premis- als auch SaaS-Anwendungen verwenden, sollten Unternehmen nach dem Null-Vertrauen Prinzip agieren, d. h. niemandem vertrauen und ständig die Identität überprüfen.
6. Verwenden Sie eine mehrstufige Authentifizierung
Während Passwörter oft als das Rückgrat der Identity Security angesehen werden, ist ihr Missbrauch oft der Hauptgrund für Datenpannen und Sicherheitsverletzungen. Schlechte Passwort-Hygiene, wie z. B. schwache und leicht zu erratende Passwörter, die gemeinsame Nutzung von Passwörtern oder die Verwendung der gleichen Passwörter auf allen Ihren Geräten sind die Hauptgründe für Hackerangriffe.
Durch die Implementierung eines Access Management-Tools wie eine mehrstufige Authentifizierung schaffen Sie eine zusätzliche Sicherheitsebene, wenn Sie sich bei Ihren Anwendungen und Geräten anmelden.
Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine zusätzliche Verifizierungsmethode, die Ihren Kunden doppelte Sicherheit bietet, wenn sie ihre Anmeldedaten in Ihr System eingeben. MFA erfordert, dass Benutzer zwei oder mehr Faktoren angeben, wenn sie sich auf einem Konto anmelden. Beispiele für diese Faktoren könnten ein Passwort gepaart mit einem Verifizierungscode auf dem mobilen Gerät, eine Push-Benachrichtigung, eine Gesichtserkennungssoftware oder ein Fingerabdruck sein.
7. Zentralisieren Sie Ihr System
Bei so vielen Aktivitäten, die in Ihrem Unternehmen stattfinden (Benutzer, Anwendungen, Datenbanken, Portale usw.), ist es unerlässlich, dass Sie den Überblick behalten. Wenn Ihr Unternehmen wächst, wird es schwierig, einen 360-Grad-Überblick über Ihre Identity Security zu behalten.
Eine der besten Praktiken für das Identitätsmanagement besteht darin, ein zentrales System für die Sichtbarkeit zu schaffen, damit Sie einen Überblick darüber erhalten, wer in Ihrem Unternehmen Zugriff auf was hat. Ihr Unternehmen muss eine Identity Management-Lösung auswählen, die eine zentrale Sicht auf Ihre Benutzeridentitäten bietet.
Häufige Gründe für das Scheitern eines Identity Management-Programms
- Keine Unterstützung vom Management
- Fehlende Geldmittel
- Keine Einbeziehung der Anwender
- Unzureichende Kommunikation des Projektwertes
- Unzureichendes Verständnis der Programmtiefe
Es reicht nicht aus, dass Sie sich nur auf das konzentrieren, was passiert, wenn etwas schief geht. Damit das Programm zum Erfolg wird, müssen Sie auch Champions und Cheerleader innerhalb der Organisation einsetzen, die das Potenzial und den realisierten Wert aufzeigen und dann demonstrieren, damit auf das angestrebte Ziel hingearbeitet und es schließlich auch erreicht wird.
Während der anfänglichen Implementierung hilft es kleinere Projekte zu erstellen, die Teil eines größeren Programms sind, um den Zeitrahmen kurz und fokussiert zu halten und gleichzeitig regelmäßige Erfolge zu feiern. Dieser Ansatz zu Projekten in „kleinen Schritten“ wird die Arbeit in der Zukunft erleichtern, wenn zusätzliche Module integriert werden müssen oder das Identity mangement-Programm auf weitere Aspekte der IT-Systeme ausgeweitet wird. Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass das Identitätsmanagement ein Programm ist, das sich auch nach der anfänglichen Implementierung weiterentwickelt und mit Ihrem Unternehmen wächst.
Abschließende Überlegungen
Technologie allein - die Softwarelösung, die Sie beschaffen und einsetzen - kann helfen, Prozesse zu automatisieren und abhängig von Ihrer speziellen Problemstellung zu beschleunigen, aber sie wird nicht alle Probleme lösen, mit denen Ihre Organisation derzeit konfrontiert ist. Nur durch die Implementierung von Regeln und Richtlinien, die aus der Beschäftigung mit den aktuellen und idealen Prozessen Ihrer Organisation hervorgehen, kann die Software das gewünschte Endergebnis erzielen.
Das Erlernen der Best Practises in Bezug auf den Aufbau (oder Neuaufbau) Ihres Identity Management-Programms wird bestimmen, wie effektiv die Richtlinien und Verfahren nach Abschluss der Implementierung sein werden.
Die Implementierung eines Identitätsmanagement-Programms in Ihrem Unternehmen kann ein langer Weg sein, aber alle potenziellen Bedenken zu Beginn des Unterfangens werden durch die Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen (die in Millionen gehen können), die sich aus dem Ergebnis einer gut geplanten und erfolgreichen Implementierung ergeben, bei weitem aufgewogen.